Diese
altbekannte Weisheit trifft auf Patienten mit koronaren
oder anderen Herzkrankheiten nur bedingt zu. Auch wenn
es verständlich ist, dass Menschen nach einem Herzinfarkt,
der ja häufig durch körperliche Überanstrengung ausgelöst
wird, Angst vor erneuter Überlastung haben - regelmäßiges
Training kann das Risiko eines weiteren Infarkts vermindern,
bestehende Leiden lindern oder sogar eine Heilung herbeiführen.
Basierend
auf dieser Erkenntnis wurde 1971 in Hamburg die erste
Rehabilitations-Sportgruppe für Herz- und Kreislauferkrankte
gegründet. Unter dem Namen "ambulante Herzgruppen"
gibt es heute bundesweit bereits über 5.000 Gruppen, die
speziell auf Herz- und Kreislaufpatienten ausgerichtete
Programme anbieten. Die
Therapie in ambulanten Herzgruppen ist wissenschaftlich
anerkannt; eine Teilnahme wird von Herzspezialisten uneingeschränkt
empfohlen. Inhaltlich hat sich ein ganzheitlicherer Ansatz
zur Betreuung der Patienten durchgesetzt. Die Teilnehmer
treffen sich in der Regel einmal wöchentlich, um durch
gemeinsame Bewegungstherapie, Entspannungsübungen und
Gruppengespräche die Risiken zu erkennen und zu reduzieren,
die zur Erkrankung geführt bzw. zu deren Voranschreiten
beigetragen haben. In vielen Gruppen werden darüber hinaus
sogenannte Beiprogramme angeboten, die z. B. Ernährungsberatung,
gemeinsame Ausflüge, Wanderungen oder sogar Urlaubsfahrten
beinhalten können und im Allgemeinen auch für die Lebenspartner
offen sind.